So sollte ein Hauskauf besser nicht ablaufen
Wir werden immer wieder von Menschen kontaktiert, die keine guten Erfahrungen beim Hauskauf gemacht haben. Diese Geschichte die wir hier veröffentlichen, steht für viele ähnliche Erfahrungen und soll Ihnen helfen, nicht die gleichen Fehler zu begehen.
Unsere schlechte Erfahrung beim Hauskauf
Wir suchten bereits seit 2 Jahren nach einem Haus für unsere Familie. Endlich im Herbst 2019 wurden wir fündig und haben eine Immobilie entdeckt, die fast alle unserer Vorstellungen abgedeckt hatte. Die Lage passte und auch die Größe war für unsere 4-köpfige Familie perfekt. Selbst der Angebotspreis war durchaus angemessen. Es handelte sich um ein Maklerangebot, einer im Ort recht bekannten Maklerfirma. Wir erhielten schon nach ein paar Tagen die Möglichkeit das Haus zu besichtigen und freuten uns schon sehr auf den Termin. Alles lief bis dahin für uns richtig toll.
Doch als wir beim Objekt ankamen, waren wir nicht die einzigen. Es standen schon einige weitere Interessenten vor dem Haus und warteten auf den Makler. Eine Massenbesichtigung hatten wir uns eigentlich nicht vorgestellt. Der Makler lies noch etwas auf sich warten und als er dann kam, grüßte er kurz und lies uns alle herein. Wir wurden dann durch die einzelnen Räume geschleust. Fragen zu stellen brachte nicht viel. Der Makler meinte, wenn tatsächliches Interesse bestehen würde, dann könne man nochmal auf ihn zukommen. Das Ganze dauerte gerade mal 20 Minuten. Dann wurden wir alle gebeten zu gehen um Platz für weitere Interessenten zu machen. Sollte ernsteres Interesse bestehen, können man ihn gerne anrufen.
Der Immobilienmakler übte Druck beim Hauskauf aus
Meine Frau und ich haben uns gar nicht mehr so gut gefühlt und es machte sich ein ungutes Gefühl im Bauch breit. Wir fühlten uns ehrlich gesagt ziemlich überfordert und unter Druck gesetzt. Zuhause haben wir erstmal alles sacken lassen und uns gesammelt. Wir suchten ja jetzt schon so lange und haben uns dann dazu entschlossen mit der Immobilie weiterzumachen. Wir haben dann noch am gleichen Abend dem Makler mitgeteilt, dass wir weiteres Interesse haben und ihn gebeten uns noch ein paar Unterlagen über das Haus zukommen zu lassen.
Am nächsten Morgen schrieb uns der Makler dann zurück. Er teilte uns unverblümt mit, dass es noch weitere ernsthafte Interessenten gebe und er uns erst wenn wir ihm ein schriftliches Kaufangebot machen würden, uns die gewünschten Unterlagen und Einsichten geben würde. Wenn wir im Nachhinein darüber nachdenken, müssen wir beschämt zugegen, dass wir doch sehr blauäugig mit der Sache umgegangen sind. Aber wir wollten das Haus unbedingt und haben daher unser Kaufangebot abgegeben.
Nach ein paar Tagen meldete sich der Makler wieder bei uns und meinte, dass wir noch im Rennen seien, jetzt aber eine Finanzierungszusage bräuchte. Der Einfachheit halber hätte er für uns schon alles für die Bank bereitgestellt und auch einen Finanzberater kontaktiert, den er uns wärmstens ans Herzen legen könne. Außerdem würde die Abwicklung so viel schneller gehen und der Finanzberater würde darüber hinaus auch das günstigste Finanzierungsangebot für uns raussuchen.
Keine Zeit um unsere Entscheidung zu überdenken
Wir konnten gar nicht mehr klar denken. Klar fühlten wir uns restlos überrumpelt, aber der Wunsch nach diesem Haus war schon so groß, dass wir unbedingt den Zuschlag haben wollten. Der Makler machte weiter Druck, da er meinte, dass die Verkäufer sich schnell entscheiden wollen und diejenigen favorisieren würden, die am zügigsten reagieren würden Es wurde weiter Druck aufgebaut und indem der Makler uns mitteilte, dass der Eigentümer sich schnell entscheiden wolle und daher der den Zuschlag erhält, der am schnellsten reagiert. Obwohl wir die Immobilie bisher nur einmal kurz gesehen hatten, warfen wir alle Vorsicht über Bord. Wir legten uns so richtig ins Zeug um es ja dem Eigentümer recht zu machen. Vor lauter Stress, haben wir es tatsächlich versäumt uns die Immobilie nochmal genauer anzusehen.
In der Zwischenzeit hat der Makler bereits einen Notartermin vereinbart. In weniger als 4 Wochen nach der Erstbesichtigung haben wir den Kaufvertrag beim Notar unterschrieben. Mittlerweile wissen wir, dass wir wirklich dumm-naiv an die Sache rangegangen sind. Wir müssen uns eingestehen, dass wir uns nach allen Regeln der Kunst vom Makler haben beeinflussen lassen. Durch den Druck den er auf uns ausgeübt hat, haben wir ohne Sinn und Verstand agiert.
Das große Erwachen kam dann mit der Schlüsselübergabe. Jetzt bei genauem Hinsehen zeigten sich erhebliche Schäden und Mängel am neuen Haus. Der Keller war davon schwer betroffen. (Wir wussten einfach nicht weiter und haben uns dann nach dem Kauf noch an einen Bauinspektor – Baugutachter gewandt). Hätten wir vor dem Kauf einen Baugutachter oder Bauinspektor beauftragt, dann würden wir wahrscheinlich jetzt nicht in einem so maroden Haus sitzen. Die anstehenden Instandsetzungsarbeiten reißen ein großes Loch in unser Portemonnaie. Hätten wir das vorher gewusst, dann hätten wir dieses Haus wahrscheinlich gar nicht erst gekauft.
Hinweis:
Lassen Sie sich bitte nicht von einem Immobilienmakler oder Verkäufer unter Druck setzten. Egal wie viele Mitbewerber es auch geben mag. Holen Sie sich Hilfe von einem erfahrenen Baugutachter oder Bauinspektor.
Negative – schlechte Erfahrung beim Hauskauf ▸ Risiken vermeiden ▸ Bauinspektor ▸Bauinspektion für mehr Sicherheit beim Kauf!